2010 Rheinfelden - Gospelchor

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Presse

Bericht aus ww.fricktal24.ch
Rheinfelden - Donnerstag, 4. November 2010

Gospelchor Rheinfelden voll Innigkeit und Esprit


Von: Hans Berger
Um eine Kirche so wie am vergangenen Sonntag und Dienstag beinah bis zum Bersten füllen zu können ist der Gospelchor Rheinfelden allemal eine gute Adresse. Unter der Leitung von Christoph B. Hermann sangen und swingten sich die rund vierzig Frauen und Männer in der reformierten Kirche Rheinfelden in die Herzen und Seelen der Besucher und trieben ihnen mannigfach eine Gänsehaut über den Rücken.

Das zu Beginn noch recht verhaltene Publikum taute langsam auf - ermutigt auch durch die lockere Moderation des Chorleiters Christoph B. Hermann. Immer wieder ernteten die Sängerinnen und Sänger mit ihren kraftvollen Gesangseinlagen wahre Beifallsstürme. Doch auch die Sangeskünste der Zuschauer waren gefordert: Bei so bekannten Liedern wie „We Shall Overcome“ wurde nach kurzer Einstimmung zaghaft händeklatschend gemeinsam mit dem Chor gesungen. Als das Eis dann vollends gebrochen war, wollten Applaus und Zugabeforderungen des Publikums gar kein Ende mehr nehmen. es Publikums gar kein Ende mehr nehmen.

Authentisch, emotional
Weiss sind die Sänger, schwarz ist die Musik. Die Stimmung hätte also nicht besser sein können. Die intensiven Spirituals elektrisierten. Der Groove aus Lebensbejahung, Energie, Gotteslob und Humor begeisterte. Mag sein, dass Afro-Amerikaner noch fetziger singen, aber dass diese durch die Ausbeutung und Unterdrückung stark emotional geprägten Lieder nicht von jedem Kirchenchor und kirchenchorartig gesungen werden können, hörte man hier im positiven Sinn eindeutig. Es stimmte die Einstellung und die Begeisterung für das Gesungene. So wurden auch die Hörer stark emotional bewegt und in die religiöse Welt der Schwarzen in Südafrika und den USA einbezogen.



Pfingsten im November
Das begeistert und nuanciert agierende Vokalensemble hatte eigens aus dem Oratorium Messias  von G. F. Händel das Halleluja einstudiert – und sang sich bei dem emotional aufschaukelnden, weil endlos wiederholten Halleluja dann am Ende des Stückes, das Publikum mitreissend, nahezu in Ekstase. Nicht weniger enthusiastisch war der soulige Klassiker„Holy“ und bei „Good News“ verstanden selbst die der englischen Sprache Unkundigen, dass der Chor eine gute Nachricht verbreitete.

Was im 2. Kapitel der Apostelgeschichte über das Pfingstfest in Jerusalem geschildert wird war besonders bei diesem Stück zumindest ansatzweise nachvollziehbar: „Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“

Innigkeit und Esprit

Die Sängerinnen und Sänger des Gospelchors beherrschen ihr Metier. Sie zogen die ihnen auferlegten Stimmungsregister mit einer Begeisterung, Dynamik und einem Können, das niemanden in der Kirche unberührt liess. Rhythmisch exakt, homogen im Klang und eine deutlichen Aussprache sind die unverkennbaren Merkmale dieses Chors. Man spürt das innere Engagement der SängerInnen und  bekommt einen Eindruck, was für eine mitreissende Stimmung in den Gottesdiensten sein muss, die mit dieser Musik gestaltet werden.

Insgesamt waren die Songs vom Gospelchor Rheinfelden und dessen innere Harmonie derart mitreissend, dass sie das gesamte Publikum in der nahezu vollbesetzten Kirche nach Beendigung des offiziellen Programms zu Begeisterungsrufen veranlassten. Die Folge davon:  Die Zuhörerschaft entliess den Gospelchor Rheinfelden nicht vor zwei weiteren Zugaben in den wohlverdienten Feierabend. Auch wenn der Chor den Gospelsong der Gospelsongs „Oh happy day“ nicht gesungen hatte, für das Publikum war es gewiss ein glücklicher Tag.

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